Der Prophet Jesaja (8. Jahrhundert v. Chr.) beschreibt in Bildern ein kommendes absolutes Friedensreich, in dem der sogenannte „messianische Tierfrieden“ herrscht. Darunter nennt er den Wolf, der bei den Lämmern liegt. Dies ist meist auch eine der alttestamentlichen Lesungen zu Heiligabend: So wie sich in dieser Vision die Raubtiere mit ihrer Beute vertragen, werden in der Endzeit auch die Menschen bzw. alle Geschöpfe friedlich zusammenleben. Dieser Tierfrieden ist für Jesaja kennzeichnend für die Herrschaft des zu erwartenden Messiaskönigs.
Oft hat man diesen Text mit einem antiken Text von Vergil verglichen. (Vergil war römischer Dichter und Epiker und starb 19 v. Chr. in Brindisi). Doch bei Vergil wird nicht ein Friede mit den wilden Tieren angekündigt, sondern das Aussterben dieser Tiere. In Jesaja 11 dagegen beschreibt der Prophet eine eschatologische Heilszeit am Ende des Weltendaseins, die der Gegenwart kontrastreich gegenübergestellt wird. Was Jesaja bildhaft beschreibt, nämlich den Anbruch der gerechten Zeit, ist eine visionäre Phantasie. Nicht die Feinde werden ausgerottet, sondern die Feindschaft.
Das Bild ist eine Utopie. Sie hat keinen Ort, weil Raubtiere nicht zu Pflanzenfressern mutieren werden. Aber wir brauchen als Leitbild eines von Versöhnung. Jesaja bietet ein Traumbild, das Fluch und Rache endgültig verabschiedet. Er sieht diese blühende Landschaft, in der Wolf und Schaf den Friedensschal gemeinsam umgebunden haben.
Bisher waren die mit den Mäusen friedlich spielenden Katzen ein Sinnbild dieses Tierfriedens. 2024 ist die Gruppe mit Wolf, Schaf und Lamm als original jesajanisches Friedensbild in die Krippe der Erlöserkirche eingezogen. Sie hat der Utopie Jesajas einen Ort verschafft.
Evangelische Kirchengemeinde Hilden/ Rheinland – Erlöserkirche
Die Große Weihnachtskrippe
Anschauliche Heilsgeschichte, Glaubensbotschaft, tiefe Symbolik und liebevolle Details
Der Wolf
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